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"Ein Windhund/Podenco... der ist nicht erziehbar!?"


Es wird immer noch gerne  behauptet, Windhunde und Podencos seien nicht erziehbar und aufgrund ihres ausgeprägten Jagdverhaltens nicht bindungsfähig. Gerne wird auch gesagt, man brauche und dürfe  sie nicht zu erziehen, weil sie so sanftmütig und  stolz seien  und Erziehung ihr Wesen unterdrücken würde.  Windhunde und Podencos sind zwar passionierte Jäger, aber nicht dumm und lernresistent. Und das  Jagdverhalten eines Hundes steht mit seiner Bindungsfähigkeit  in keinem Zusammenhang.  Die meisten dieser Hunde bauen eine sehr enge Bindung zu ihrem Besitzer auf, würden diesen aber jederzeit im Feld für einen Hasen stehen lassen.


Foto: Britta Schmitz

Windhunde und Podencos haben wahrlich zwei Gesichter: Im Haus sind sie in der Regel sanfte, freundliche und anhängliche Familienhunde. Draußen zeigen sie sich als eigenständige, kompromisslose und hochspezialisierte Jagdhunde.  Für diese Eigenschaften wurden Windhunde und Podencos  in ihren Ursprungsländern seit Generationen gezüchtet und werden dort auch heute noch nach wie vor zur Jagd eingesetzt. Diesen Hunderassen in unseren Breitengraden ein annähernd artgerechtes und ihren Bedürfnissen angemessenes Leben zu bieten, bringt schon eine Herausforderung mit sich. Berücksichtigen muß man auch die einzelnen Windhundrassen, die sich in Charakter und Jagdverhalten teilweise deutlich voneinander unterscheiden. So sind die okzidentalen Windhundrassen allgemein etwas aufgeschlossener und kontaktfreudiger Menschen gegenüber, als die orientalischen Windhundrassen. Aber auch innerhalb einer Rasse gibt es natürlich charakterliche Unterscheide. Das gilt auch für die vielen Mediterranen Rassen (Podenco-Rassen), die im Vergleich zum Windhund ein noch ausgeprägteres und differenzierteres Jagdverhalten besitzen.

Jedoch allen gemein ist ein hohes Potenzial an Eigenständigkeit und jagdlicher Motivation, welches einerseits die Faszination des Windhundes und der Podencos ausmacht, aber andererseits diese Hunderassen nicht zu den einfachen und unkomplizierten Familienhunden zählen lässt, als die sie manchmal dargestellt werden.




Die Kooperationsbereitschaft eines Windhundes oder Podencos mit seinem Menschen zusammenzuarbeiten, ist im Vergleich zu unseren populären Haushunderassen wie Labrador, Schäferhund, Border Collie und Co sicherlich nicht unbedingt vergleichbar und macht die Erziehung dieser Rassen nicht einfach – aber auch nicht unmöglich!

Windhunde und Podencos sind anders... Ja! Dennoch gehören auch diese Hunderassen immer noch zu den Caniden und zeigen - neben ihren rassespezifischen Eigenschaften - grundsätzlich erst einmal das ganz normale hündische Verhaltensrepertoire. Auch die sonst eher zurückhaltenden und sensiblen Windhunde und Podencos können bellen, knurren, an der Leine pöbeln, im Haus über Tisch und Bänke springen. Sie sind Meister im Stehlen von Essen und sehr manipulativ, wenn es um die Durchsetzung ihrer eigenen Interessen geht. Kurz und gut: Warum sollten diese intelligenten Hunde also nicht erziehbar sein!? Windhunde und Podencos sind durchaus äußerst lernfähige Hunde!  Vor allem aber schafft Erziehung und die Trainingsarbeit mit seinem Hund eine völlig neue Art der Beziehung zwischen sich und seinem Hund und somit eine engere Bindung.


 

Entgegen manch anderer Meinungen, einen Windhund oder Podenco wegen seines ausgeprägten Jagd- und Hetztverhaltens grundsätzlich nie abzuleinen, halte ich diese Einstellung und Einschränkung für  nicht artgerecht! Nicht bei jedem dieser Hunde ist der Jagdtrieb gleich stark ausgeprägt. Es gibt auch immer wieder "Exemplare", die weniger Interesse an der Jagd zeigen und sich in wildarmer Umgebung an ihrem Besitzer orientieren und gut abrufbar sind. Grundsätzlich sollte sich aber jeder, der sich für diese Hunderassen interessiert, darüber im Klaren sein, daß man Windhunde und Podencos nicht einfach mal so ableinen  und hoffen kann, sie bleiben im fünfzehn Meter Radius.  Diese Hunde wollen jagen und werden auch jede Gelegenheit der Unaufmerksamkeit ihres Besitzers dafür nutzen! 

Foto Michaela Schönfeld

Foto Christina Schönfeld

Ein konsequentes aber liebevoll aufgebautes Training und ein gut konditionierter Rückruf ist die Voraussetzung für möglichen  Freilauf überhaupt. Der Jagdtrieb läßt sich zwar in einem gewissen Maße durch konsequentes Training in kontrollierbarere Bahnen lenken, aber nicht "weg trainieren"! Eine hundertprozentige Zuverlässigkeit in Punkto Abrufbarkeit wird es also nie geben  , unabhängig davon, wie gut der Hund im Gehorsam steht! Wer sich damit nicht anfreunden kann, der sollte sich besser nach einer anderen Hunderasse umsehen.

Nicht zu unterschätzen ist auch die Laufgeschwindigkeit dieser Rassen. Windhunde können bis zu 60 bis 70km/h laufen, Podencos um die 40km/h! Sie sind also sehr schnell – und sehr schnell weg. Deshalb ist es wichtig, darauf zu achten, den Hund nur in Gebieten frei laufen zu lassen, wo möglichst wenig Wild, keine größere Straße, Stacheldraht u.ä. vorhanden ist.


Das Thema Freilauf und Windhunde/Podencos ist also verständlicherweise umstritten und nicht ganz ungefährlich. Trotzdem - oder vielleicht gerade deshalb - bin ich der Meinung, daß Hunde mit einer so großen Passion zum Laufen unbedingt eine Chance auf ein Stück Freiheit verdienen. Denn ein freilaufender Windhund oder Podenco ist einfach der schönste Anblick, den es gibt

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